Gerade jetzt in der Winterzeit werden sie wieder vermehrt als Duftessenzen in unseren Wohnungen und Häusern eingesetzt. Sie geben einen angenehmen Raumduft, spenden Wärme und lassen uns besser entspannen. Doch was steckt dahinter? Welche anderen Kräfte als nur der bewusste Duft wirken noch? Peter Gstettner – Aromaexperte in Niederösterreich – verrät einige Details und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu dieser flüssigen Seele der Pflanzen.
In fast jedem Haushalt gibt es eine Duftlampe oder einen Diffuser oder sonstige Möglichkeiten angenehme Düfte im Wohnbereich zu verbreiten. Ätherische Öle sind zu der kalten Jahreszeit überall zu finden. Doch welche Geheimnisse verbergen sich dahinter. Peter Gstettner verrät in seinem Wohlfühlstudio in Kaltenleutgeben: “Man darf sich Pflanzen nicht als BIO-Automaten vorstellen. Sie sind hochsensible Geschöpfe die auf Reize der Umwelt reagieren und untereinander kommunizieren.”
Gewebe können riechen – sogar Krebszellen
Prof. Dr. Dr. Dr. Hatt aus Deutschland beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit dem Geruchssinn. Ihm verdanken wir die Entdeckung, dass Geruchsrezeptoren – also körpereigene Zellen, die Gerüche wahrnehmen können – fast in allen Organen und Körpergeweben vorhanden sind. Ja sogar in Krebszellen sind solche Rezeptoren vorhanden und reagieren auf Düfte.
In Studien konnte gezeigt werden, dass Leber-, Prostata- und Lungenkrebszellen sowie Leukämiezellen auf Düfte reagieren. Werden Riechrezeptoren der Tumorzelle aktiviert, wird die Zellteilung gehemmt. Terpene, die in Nadelwäldern höher konzentriert vorkommen, können das Wachstum verschiedener Krebszellen hemmen. Diese Erkenntnisse lassen auch wieder neue, alternative Möglichkeiten der Therapie und Behandlung zu.
Pflanzen “sprechen” miteinander
Eine Biologin und Chemikerin hat in Versuchen entdeckt, dass Pflanzen mittels Duftstoffen miteinander kommunizieren. In Versuchen mit Tomatenpflanzen hat sie herausgefunden, dass wenn eine Raupe an einem Ende des Testfeldes die Pflanze angreift, entwickelt diese zunächst einen Abwehrstoff gegen diese Raupe. Gleichzeitig verströmt sie einen Duft der auch den anderen Tomatenpflanzen sagt, dass sie diese Abwehr ebenfalls starten sollen. Ja sogar mit anderen Pflanzen und Pilzen bilden sie umfangreiche Beziehungsnetzwerke, die helfen Nährstoffe und Informationen auszutauschen.
Wälder können heilen
Jeder Baum hat ätherische Öle und verwendet diese unter Anderem sich gegen Angriffe zu wehren. Hauptbestandteile sind Terpene, Limonene und Pinene, die vor allem von Fichten, Tannen und Föhren abgegeben werden. Unserem bewussten Geruchssinn bleiben diese Stoffe oft verborgen, doch haben Untersuchungen ergeben, dass diese dennoch auf unseren Körper wirken. Sie aktivieren den Parasympatikus, der unseren Blutdruck verringern kann und sie erhöhen die NK-Zellen, die für unser Immunsystem verantwortlich sind. Damit steigern sie unsere Abwehrkräfte. In Japan gibt es bereits seit Jahren sogenannte Heilwälder. Also eine einfache Möglichkeit sich zusätzlich zu schützen: Waldwandern.
Für Alle, die sich für weitere Informationen aus der spannenden Welt der Düfte und ätherischen Öle interessieren veranstaltet Peter Gstettner regelmäßig Workshops und Seminare. Details und Termine finden sich auf der Homepage. Ein Aroma-Abend zum Thema “Erkältungen und depressive Stimmungen vorbeugen” findet am 16. Dezember mit anschließendem Punsch trinken bei BalanceLife statt. Anmeldungen sind bereits möglich.