Das neue Jahr ist noch sehr jung. Sicher hast Du auch schon Glück gewünscht und auch umgekehrt gewünscht bekommen. Wir alle suchen nach dem “guten Leben”, nach Glück und Erfüllung. Übersehen wir das Glück bei der Geschwindigkeit der Suche?
Was ist Glück? Ursprünglich brauchte es zum Glück nicht viel mehr, als zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es war einfach ein positiver Zufall, der da wirkte. Für die Glücksforscher ist Glück jedoch etwas anderes, nämlich ein Zustand, in dem sich der Glückliche wohlfühlt. Wer heute sein Glück sucht, wäscht kein Gold mehr, er ist auf der Suche nach dem guten Leben.
Für unsere Vorfahren war Glück oft auf Materielles beschränkt, auf dessen Grundlage man ein Leben ohne Zwang und Fremdbestimmung führen konnte. Heute kommt kaum ein Ratgeber zum glücklichen Leben ohne den Hinweis aus, dass weniger Konsum mehr Glück bedeutet. Natürlich, wenn wir unsere Tätigkeiten nicht lieben, wenn wir arbeiten gehen nur um Geld zu verdienen, mit dem wir uns dann dafür belohnen können, etwas zu erträglich zu machen, was uns nicht glücklich macht, dann ist es ein endloser Kreislauf. Wir arbeiten, um etwas zu bekommen, was die Arbeit erträglich macht.
“Je mehr wir darüber reden und nachdenken, wie wir glücklich werden, desto weniger funktioniert das” , so der amerikanische Publizist Eric Weiner. “Es gilt heute allgemein als Unglück, nicht mehr glücklich zu sein. Früher haben die Leute nicht erwartet, glücklich zu sein, das war ganz klar die Ausnahme von der Regel. Jetzt glauben aber alle, dass das persönliche Glück möglich ist.” Das Recht auf Glück ist ein moderner Irrtum – und ein falsches Versprechen im Kampf um Aufmerksamkeit. Das heißt nicht, dass man über die Voraussetzungen des persönlichen Glücks, nicht nachdenken sollte.
Also was tut mir wirklich gut? Nach dem Sozialpsychologen Maslow waren es: Existenzsicherung, Sicherheit und soziale Eingebundenheit. Fast alle gegründeten Institutionen und Gemeinschaften versuchen diese drei Grundbedürfnisse zu befriedigen. Erst später ergänzte Maslow diese drei Bedürfnisse mit jenen, die nur schwer mit Geld zu kaufen sind: Anerkennung, Respekt und ganz oben Selbstverwirklichung.
Also sind die Fragen die man sich stellen sollte: Was mache ich hier? Was ist richtig gut für mich? (Und warum mache ich es nicht?) Was passt für mich? Was macht mich wirklich zufrieden? Das kann nur jeder selbst herausfinden. Da gibt es keine Modelle und keine Rezepte. Es erfordert Zeit und Spüren – im Jetzt. Denn Glück kann man nur Jetzt empfinden. Glück das war, kann einem nicht im Jetzt glücklich machen und Glück in der Zukunft kann man (noch) nicht spüren. Was bleibt? Das Glück im Moment – oder vielleicht auch nur einfach die Zufriedenheit mit dem was ist und mit dem was man hat.
Und damit bin ich auch schon bei meinem Wort des Jahres 2015:
JETZT